Mein Atelier heißt: „Schreibhaus. Labor für Schriftstellerei und anklingende Gedanken“. Dort sind seit 2016 die Bände 2 und 3 meines Romans „Hartenstein“ entstanden. Das ist eine von 1900 bis in die Gegenwart reichende deutsche Familiengeschichte mit ihren gespaltenen Lebensläufen: bei den Großvätern des Jakob Hartenstein zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik, Faschismus und DDR, bei Jakob selbst zwischen DDR und vereinigtem Deutschland. Im Anfang 2020 erschienen Band 3 – er trägt den Titel „Der Enkel vorne links“ -, muss sich Jakobs Lebensbilanz bewähren „in einem Jetzt“ – so heißt es im Klappentext -, „in dem Biographien wie die seine seltsam fremd erscheinen. Als ob die vierzig Jahre der Zweistaatlichkeit, die doch fester Bestandteil der Geschichte der Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind, nicht selbstverständlich ganz unterschiedliche Lebenswege hervorgebracht hätten. Eben auch sozialistische, im Engagement für die DDR sich erfüllende. Darüber zu streiten wird für Jakob immer wichtiger. Erst recht, da die Zeichen sich mehren, dass Faschismus nichts endgültig Vergangenes ist. Natürlich ist es kein Zufall, dass es im Roman auch um die Garnisonkirche, das Rechenzentrum und überhaupt die Stadt Potsdam geht.

„Das Rechenzentrum ist ein unersetzlicher Ort des konzentrierten Schreibens sowohl als auch der anregenden und ermutigenden Begegnung, des Prüfens meiner Gedanken und Entwürfe im vielfältigen Gespräch und des Staunens über die Kreativität meiner Nachbarinnen und Nachbarn.“