Als Künstlerin die in Kanada geboren wurde und deren Wurzeln in Schottland und England, Russland und der Ukraine liegen und die erst spät die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, ist Lana Svirezheva stark für die Grenzen, Zwischenräume und Grauzonen der Gesellschaft sensibilisiert. Zusammen mit ihrer klassischen Malerei-Ausbildung und interdisziplinären Methoden entsteht so ein unnachahmlich figurativ-experimenteller Stil. Mit schwingenden, mäandernden Linien tastet Svirezheva sich an ihre Subjekte heran, ob aus dem Gedächtnis oder in Natura spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, da ihr künstlerischer Prozess das bloß Wirkliche immer auch anreichert und in eine kritische Distanz zur gesellschaftlichen Norm setzt. Im Zentrum der Arbeiten stehen oft Menschen, die wenig gesellschaftliche Sichtbarkeit haben und deren Lebensweise und Ästhetische Identität gesellschaftliche Normen implizit hinterfragen. Der metabolische Einfluss von Wahrnehmung und Erinnerung führt dazu, dass die Figuren, entsprechend der Ästhetik des Manierismus und des Butoh-Tanzes, oft grotesk überzeichnet und dennoch zutiefst menschlich sind.