LESUNG UND GESPRÄCH MIT WOLFRAM ADOLPHI
18 Uhr im Kosmos. Eintritt frei.
Wie wir mit der deutschen Vergangenheit des 20. Jahrhunderts umgehen, ist für das soziokreative Rechenzentrum, mit dem benachbarten Turm der ehemaligen Garnisonkirche, von gegenwärtiger Bedeutung.
Im November letzten Jahres diskutierten wir mit Max Czollek über sein Buch „Versöhnungstheater“ – u.a. über den Umgang mit dem Holocaust, in Form von Gedenkstätten und Erinnerungsritualen.
Daran wollen wir nun anknüpfen und einen Aspekt der Erinnerungskultur der DDR thematisieren. Wolfram Adolphi, ein Akteur u.a. im Rechenzentrum, wird eine Lesung aus dem zweiten Band seines Romans „Hartenstein“ zum Anlass nehmen, über das „Beschweigen“ der NS-Zeit in der DDR zu sprechen. Schreckliche Zusammenhänge aus der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch in der DDR zugedeckt. Konkret geht es um die Verbindung zwischen dem Chemiestandort Leuna und dem KZ Auschwitz.
Wolfram Adolphi ist es wichtig „das Erinnern lebendig zu halten und das Bewusstsein dafür zu befördern, dass wir, wenn es um Ausschwitz und dortige Täterschaft geht, nicht über etwas ganz Fernes, uns nur mit großem Abstand etwas Angehendes reden, sondern über etwas, das in vielen Familien der Chemieregion um Leuna und Merseburg herum eine Rolle gespielt hat und jahrzehntelang beschwiegen worden ist“.
Der Bezug zur Gegenwart ist bedrückend offensichtlich: Wie sieht es heute mit dem Beschweigen und Wegschauen aus? Wie veräußert sich diese Verdrängung in aktuellen Potsdamer Diskursen?
Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns auf einen nachdenklich-anregenden Abend am 17. April um 18.00 Uhr im Kosmos des Rechenzentrums.
Der Vorstand des FÜR e.V.
Infos zu Wolfram Adolphi: https://rz-potsdam.de/gesichter/wolfram-adolphi/