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Eröffnung der Ausstellung MOSA-ICKE und des Geburtstagsfestivals „1 JahRZehnt“ mit Toast und Torte.

Zur Ausstellung:
Mosa-Icke – Zur Wahrnehmung und Nutzung des Kosmos-Mosaiks in über fünf Jahrzehnten

vom 1. bis 21. September 2025
Öffnungszeiten: Don – Sam: 14 – 18 Uhr,  Son: 11 – 15 Uhr

Seit über 50 Jahren prägt das monumentale Wandmosaik „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ von Fritz Eisel das Rechenzentrum Potsdam – farbenstark, raumeinnehmend, voller ideologischer Aufladung und zugleich offen für neue Blicke. Die Ausstellung „Mosa-Icke“ nähert sich diesem Denkmal aus verschiedenen Richtungen: dokumentarisch, persönlich, kritisch und spielerisch.

In einer mehrteiligen Schau wird das Mosaik zum Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen – von der idealisierten Arbeiter:innenfigur des sozialistischen Realismus bis zur popkulturellen Bildinszenierung. Mit historischen Aufnahmen, privaten Schnappschüssen, zeitgenössischen Reels und künstlerischen Auseinandersetzungen entsteht ein kollektives Porträt eines Kunstwerks, das viele gesehen – und viele aufgenommen – haben.

Drei Ausstellungsteile eröffnen Perspektiven auf das Werk:

Zwischen TRAUM und WIRKLICHKEIT
Ein kollektives Wandbild von Berliner Schüler:innen kombiniert analoge Collage, Video und Interviews mit Zeitzeug:innen zum Thema Arbeitsmigration in der DDR – eine eindrucksvolle Gegenlektüre zur offiziellen Bildsprache des Mosaiks.

MOSA UND ICKE – Tableau
Eine offene Sammlung von Fotografien, Videos und Geschichten von Potsdamer:innen und Tourist:innen, die das Mosaik über fünf Jahrzehnte hinweg als Kulisse, Hintergrund oder Bühne genutzt haben – vom Familienalbum bis zu TikTok-Clips. Ein generationenübergreifendes Bilderarchiv über Wandel, Aneignung und Sichtbarkeit im öffentlichen Raum.

MOSA UND ICKE – Interaktion
Ein partizipativer Ausstellungsbereich lädt Besucher:innen ein, selbst in Beziehung zum Mosaik und seiner Bildsprache zu treten.

Dabei geht es nicht nur um unkritische Aneignung oder Nachstellung, sondern auch um die Frage: Was erzählt das Mosaik heute – und was erzählt es nicht?
Welche Geschichten bleiben hinter der Ästhetik verborgen? Was bedeutet es, sich in einer Bildwelt zu inszenieren, die sowjetische MIG-Kampfflugzeuge, idealisierte Arbeiter:innen und Fortschrittsvisionen eines nicht mehr existierenden  Staates zeigt?

Die interaktiven Formate laden dazu ein, sich spielerisch und zugleich reflektiert mit der politischen Ikonografie des Werks auseinanderzusetzen – und mit der eigenen Position darin.

„Mosa-Icke“ fragt nach dem Wert und der Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum. Die Ausstellung kontextualisiert das monumentale Kunstwerk aus DDR-Zeiten, macht es zum Gegenstand kritischer Auseinandersetzung – und rückt dabei die Perspektiven vieler in den Fokus: Laien wie Profis, Alteingesessene wie Neuankömmlinge, Kinder wie Zeitzeug:innen.

MOSA-ICKE ist ein Projekt des Freundliche Übernahme Rechenzentrum e.V.. Es wird realisiert mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam. Das Projekt ist Bestandteil des Jubiläumsprogramms „1 JahRZehnt Rechenzentrum “ und gleichzeitig Teil des dezentralen heimaten-Festivals, initiiert vom Haus der Kulturen der Welt.

Das heimaten Netzwerk ist eine Initiative von Haus der Kulturen der Welt im Rahmen von heimaten, gefördert durch Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.