Sep
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Samstag, 16. September 2023

Eintritt frei

19.30 – 20.30 Uhr
Plantage, Potsdam

DEN MARSCH BLASEN. Eine psychogeographische Situation am Glockenspiel auf der Plantage von Christian von Borries

Suchscheinwerfer, Fackelträger, Glockengeläut, Gefechtslärm. Auf der Plantage marschieren in unperfekten Gleichschritt kleine Musikgruppen unabhängig voneinander im Kreis, eine Gruppierung in entgegengesetzter Richtung. Sie sind in den Uniformen des Preußischen Heeres, der Wehrmacht und der Bundeswehr gekleidet, ein oder zwei Personen auch als Pfarrer verkleidet, und spielen unterschiedliche Medleys preußischer Märsche und einiger weniger evangelischer Choräle, nichts gleichzeitig und alles in unterschiedlichen Tempi, jede Gruppierung aber in sich stimmig.

Es entsteht eine Kakophonie, eine Referenz an den amerikanischen Komponisten Charles Ives, der vor über hundert Jahren mehrere Militärkapellen gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen an einem Kirchturm vorbeilaufen zu lassen, auf dem er selbst stand.

Teil der Performance sind Kurzreden von exemplarischen Vertretern von preußisch- deutschen Kriegsgegnern aus Afrika, Ost und Westeuropa via Megaphon von einer Tribüne.

Eine Schauspielerin liest Passagen aus Originaltexten aus der Geschichte der Garnisonkirche, politische Statements, absurde Behauptungen. Die Atmosphäre ist offensichtlich alptraumhaft. Am Schluss kommen die MusikerInnen zusammen und begleiten einen Sänger zum Bachchoral “Es ist genug”, und zu Eislers viertem Antikriegslied “An die Nachgeborenen”.

 

Vorher im Filmmuseum Potsdam: 16:30 – 18.00 Uhr

Intro: Klang-Geschichten zum Potsdamer Glockenspiel von Michael Schenk.

 

Link zur Veranstaltung hier.

 

Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Stadt Potsdam, veranstaltet vom Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam e.V. und dem Lernort Garnisonkirche.in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam und dem Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum.

Idee und Gesamtkonzeption: Philipp Oswalt