Ein historisch-kritischer Rundgang zur Geschichte der ehemaligen Garnisonskirche und dem Rechenzentrum.
Die Stiftung Garnisonkirche bemüht sich darum, dass mit Unterstützung von Vertreter*innen aus Politik,Wirtschaft und Prominenz, eine Kopie von der preußischen Militärkirche in Potsdam gebaut wird. Dieses Vorhaben weckt für viele Kritiker*innen den alten „Geist von Potsdam“, der für Konservativismus, extremen Nationalismus und Krieg steht.
Der Bestand des als soziokreativen Begegnungsort genutzten Rechenzentrums, ist durch die Pläne bedroht, deshalb kämpfen viele Aktivist*innen für dessen Erhalt und gegen den Bau der Garnisonkirchenkopie bzw. gegen den Bau des geplanten Kirchenschiffs. Als DDR-Bau, der auch in Abgrenzung zum ideologischen Erbe der damals gesprengten Kirche gebaut wurde, ist die Zukunft des Hauses und der Umgebung Gegenstand eines empfindlichen Streits, darum wem die Stadt gehört und welche Perspektiven von Geschichte sichtbar sind.
Ziel der Veranstaltung ist es, durch geschichtliche Grundlagen zu den besuchten Orten einen Kontext zu den politisch-sozialen Debatten um die heutige Bebauung und den befürchteten (Teil-)Abriss zu vermitteln. Um den Streit um das Areal und die daraus resultierenden Entwicklungen in der Stadt besser einordnen zu können, soll also ein kritischer Blick auf die Geschichte helfen. Gerade hier sind es Entscheidungen von Obrigkeiten, die bis heute den Ort prägen. In welcher Tradition steht also der Wiederaufbau der Garnisonkirche? Es werden verschiedene geschichtliche Details besonders betrachtet, vor allem nimmt die Stadtführung aber auf die düstere Geschichte der ehemaligen Kirche Bezug.
Der Rundgang ist eher als Einführung, für Menschen, die sich noch wenig oder gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben, zu sehen. Er besteht aus zwei Teilen: Themen des ersten Teils sind unter anderem der preußische Militarismus, Kolonialismus, rechte Kräfte in der Weimarer Republik und der Nationalsozialismus. Der zweite und kürzere Teil beschäftigt sich mit der Nutzung des Areals während der DDR, mit dem Rechenzentrum und mit den aktuellen Debatten um die zukünftige Entwicklung. Wir laufen nur kurze Strecken auf der Breiten Straße und der Dortustraße und sind anschließend im Rechenzentrum. Dort befindet sich auch das Ziel des Rundgangs: Der Lernort Garnisonkirche, eine kleine Ausstellung welche die Entwicklung des Wiederaufbauprojekts ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kritisch beleuchtet.
Der Rundgang findet am 25.02.24 von 15 – ca. 17 Uhr statt.
Wir treffen uns am Eingangsbereich des Rechenzentrums in der Dortustraße 46 | 14467 Potsdam.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber gewünscht. Melden könnt ihr euch unter christianus@uni-potsdam.de