Am 24. November 1919 fand in der Potsdamer Garnisonkirche die symbolische Gegenveranstaltung zur Gründung der Weimarer Republik im Deutschen Nationaltheater in Weimar statt. Der damals führende Vertreter der antidemokratischen Rechten, Erich Ludendorff, hielt eine Rede, die einer Kampfansage an die junge Republik gleichkam. Dieses Treffen markiert den Auftakt zur Zerstörung der demokratischen Republik – der eigentliche Tag von Potsdam.
Ein wichtiger Akteur war der Potsdamer Politiker Wilhelm von Dommes (1867 – 1959), der auch teilgenommen hat. Von Dommes ist bis heute wenig bekannt, dennoch war sein Einfluss immens. Er war nicht nur Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in Potsdam, sondern er avancierte auch zum stellvertretenden Vorsitzenden der DNVP in Deutschland. Vor allem war er ein umtriebiger Strippenzieher für die antidemokratische Einheitsfront aus DNVP, NSDAP, Stahlhelm und anderen rechtsextremen Organisationen. Deshalb spielte er eine zentrale Rolle bei der Zerstörung der Weimarer Republik.
Der Vortrag zeichnet das letztendlich erfolgreiche politische Wirken von Wilhelm von Dommes nach.
Matthias Grünzig ist Autor von „Für Deutschtum und Vaterland. Die Potsdamer Garnisonkirche im 20. Jahrhundert“ und stellt erstmalig seine neuen Forschungsergebnisse vor.
Veranstalter: Lernort Garnisonkirche, Stadt Potsdam-Erinnerungskultur, Martin-Niemöller-Stiftung
Adolf Hitler und Alfred Hugenberg während der Gründung der „Harzburger Front“, 11.10.1931, nicht sichtbar aber wieder dabei Wilhelm von Dommes National Digital Archives, CC BY-SA 4.0
Von Dommes 1913 (Foto Wikipedia)