Die Ausstellung wird bis zum 11. März gezeigt und ist werktags 8 bis 10 Uhr, in Öffnungszeiten des Rechenzentrums zugänglich.
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse des „Städtebaulichen Projekts“, erarbeitet von Studierenden des 3. Semesters im Bachelorstudiengang Architektur der TU Braunschweig. Im Rahmen des städtebaulichen Entwurfsstudios am ISU in Kooperation mit dem Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) und mit Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam haben Architekturstudierende im Wintersemester 2024/25 Ideen, Strategien und Visionen für ein neues, gemischtes und nachhaltiges Stadtquartier in Potsdam entwickelt – zwischen altem Stadtkanal, Havel und Humboldtbrücke. In städtebaulichen Entwürfen für ein lebendiges, gemischtes und nachhaltiges Stadtquartier wurde dabei auch untersucht, wie globalen Herausforderungen – wie Klimawandel, Segregation und Wassermanagement – auch lokal begegnet werden kann. Die Ausstellung ist werktags von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Ausstellung „POTSDAMS MITTE WEITERDENKEN – EIN NEUES STADTQUARTIER AN DER HAVEL“ des ISU Institut for Sustainable Urbanism in Potsdam
Die heutige brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam ist von verschiedenen bedeutenden baulichen und landschaftsgärtnerischen Epochen geprägt – von den repräsentativen Anlagen des Barock und der preußischen Residenzstadt, genauso wie vom Wiederaufbau in der DDR nach den Idealen der Nachkriegsmoderne. Auch seit der Wiedervereinigung sind viele neue Stadtquartiere entstanden, eingebettet in einen breiten Diskurs zur Frage des Erhalts der Bauten aus der DDR-Moderne versus der Rekonstruktion historischer oder historisch anmutender Gebäude. Gleichzeitig verzeichnete Potsdam in den vergangenen 20 Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum, was mit zahlreichen städtebaulichen Herausforderungen einhergeht. In diesem Kontext haben Architekturstudierende im Rahmen eines kooperativen städtebaulichen Entwurfsstudios am ISU Institute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig Visionen und städtebauliche Strategien für ein Quartier als Teil der Potsdamer Innenstadt entwickelt.
Im Wintersemester beschäftigten sich die Studierenden unter der Leitung von Professorin Vanessa Miriam Carlow mit einem Gebiet zwischen altem Stadtkanal, Havel und Humboldtbrücke – einem städtebaulichen Schatz, der noch nicht vollends gehoben ist. Der Ort bildet einen Abschluss der Potsdamer Innenstadt in Richtung Osten. Nicht zu weit liegt die eigentliche Urzelle der heutigen Stadt. In den vergangenen Jahrhunderten wurde das Gelände als Lagerplatz und Straßenbahndepot genutzt. Heutzutage prägen die Hauptfeuerwache Potsdam und heterogene Nutzungen das Gebiet. Teilweise ineffizient genutzte Flächen und die Lage an der Havel bergen ein großes Potenzial für die Transformation des Quartiers.
In ihren Arbeiten entwickelten die Studierenden Visionen für eine nachhaltige und gemischte Weiterentwicklung und funktionale Verdichtung des Viertels – insbesondere wurde dabei ausgelotet, wie Formen zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens an diesem Ort entstehen können. Aber auch Themen wie Klimaschutz und -anpassung, eine sozial ausgewogene Mischung oder nachhaltige Mobilität wurden adressiert, die gemeinsam mit Einrichtungen für die Nahversorgung und neuen Freiräumen eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität ermöglichen sollen. Ein weiteres Ziel der Arbeiten bestand darin zu zeigen, wie sich das neue Quartier mit den umliegenden Nachbarschaften vernetzen kann. Insbesondere bei der Planung der Freiräume wurden sie dabei vom Institut für Landschaftsarchitektur unter der Leitung von Professorin Gabriele G. Kiefer unterstützt.
Begegnungsorte, Grünachsen und Nachbarschaften
Insgesamt sind 19 Entwürfe entstanden. Die Projekte adressieren jeweils verschiedenste Themenschwerpunkte. Darunter ragen acht Arbeiten aufgrund ihrer Qualität, ihres Ideenreichtums und ihrer Angemessenheit besonders hervor, zum Beispiel:
Der Entwurf „Nachbarschaften an der Havel“ (Mattis Carstens, Peer Otto Friedrich, Clemens Fruth, Anni Lee Sames) schlägt beispielsweise vor, bestehende Grünraume entlang dreier Grünachsen durch das Quartier zur Havel zu verlängern. Die Arbeit „Am Havelbogen: Ein Quartier für Alle“ (Klaudia Duraj, Zehra Özgen, Leonie Steinert) schafft Räume der Begegnung und kollektiven Aneignung mit innovativen Wohnformen und Einrichtungen für kreative, kulturelle und gemeinschaftliche Nutzungen. Der Entwurf „Natürlich Gemeinsam“ (Anastasia Claus, Pia Popken, Yazan Saad, Claire Wagner) wiederum setzt sich zum Ziel, alle vorhandenen Bäume im Gebiet zu erhalten und diese im Alltag erlebbar zu machen.